Forscher auf der Spur von Monsterwellen
Monsterwellen von 30 Metern Höhe galten bis vor wenigen Jahren als Seemannsgarn. Mittlerweile weiß man, dass sie tatsächlich existieren und schon Hunderte Schiffe unter sich begraben haben. Auch das Rätsel des Bermuda-Dreiecks scheint durch die "Rogue Waves" gelöst.
Die Entstehung der Riesenbrecher
Aber wie entstehen die Riesenbrecher? Aufschluss geben unter anderem Daten aus der Nordsee. In einem Sturm am Neujahr 1995 rechneten die Mitarbeiter der Draupner Gasplattform vor Norwegen mit Wellenhöhen von rund 12 Metern. Was sie tatsächlich erreichte, war jedoch eine Wasserwand, die noch in 26 Metern Höhe erhebliche Schäden anrichtete. Sieben Stunden später erreichte die Monsterwelle die Region um Borkum, wo sie einen Seenotkreuzer zum Kentern brachte. Zwei Seeleute gingen über Bord.
Das war die erste gut dokumentierte Welle in hiesigen Gewässern. Zahlreiche weitere Messungen und Aufnahmen von Satelliten oder Kameras an Offshore-Plattformen und Schiffen kamen hinzu. Dabei wurde deutlich, dass sich die Riesenwellen auf zwei Wegen aufbauen können. Durch die Überlagerung von langsamen und schnelleren Wellen sowie das Aufeinandertreffen von Wellen mit einer gegenläufigen Strömung.
Monsterwellen lassen sich trotz Nachstellung im Wellenkanal nicht vorhersagen
Und erstaunlich - die Riesenwellen können sich auch scheinbar aus dem Nichts aufbauen. Zur Erklärung nutzen die Forscher deshalb ein drittes Modell. Danach können Wellen durch drehende Winde aus unterschiedlichen Richtungen zusammengedrängt werden, sodass sich hohe Wasserwände auftürmen.
Heute lassen sich die Monsterwellen zwar in Wellenkanälen nachstellen, für die Vorhersage in der Realität taugen die Daten aber kaum. So treten zahlreiche nichtlineare Effekte auf, und neue Erkenntnisse zeigen zudem einen Zusammenhang mit sogenannten gepulsten Windfeldern. Dabei können Luftströmungen unter einer spezifischen Wolkenformation dazu führen, dass die Wellen enorm ansteigen.
Quelle
- http://www.n-tv.de/wissen/Monsterwellen-auf-der-Spur-article11515051.html Abgerufen am 15. Oktober 2013