Forscher belegen, dass Allergien bereits durch einen einzelnen Gendefekt entstehen können

Von Cornelia Scherpe
25. Juli 2013

Während manche Menschen im Sommer rote Augen haben und die Nase läuft, erfreuen sich andere einfach an der warmen Jahreszeit. Viele Menschen können in staubigerer Umgebung sogut wie nicht atmen und dem Rest scheint der Staub kaum etwas auszumachen.

Grund für diese Reaktionen sind Fehler im Immunsystem, die eine Allergie entstehen lassen. Im Grunde kann man gegen fast alles allergisch sein, denn der Körper kann eine Vielzahl von Antikörpern bilden. Während diese bei einem gesunden Menschen nur Erreger angreifen, die den Körper schaden wollen, stellt bei Allergikern das fehlgeleitete Immunsystem Antikörper gegen völlig harmlose Substanzen her.

So kommt es, dass Gräser, Pollen oder Lebensmittel als schädlich eingestuft werden und der Körper reagiert. Doch woher kommen Allergien?

Hierzu gibt es diverse Ansätze und Theorien; die meisten Ärzte gehen jedoch davon aus, dass Allergien in den Genen festgelegt sind. Einen weiteren Beleg für diese Meinung erbrachten nun Forscher beim Versuch mit 58 Patienten. Sie fanden zudem heraus, wie überaus empfindlich das genetische Gleichgewicht ist. Es reicht demnach ein einzelnes Gen mit einem Fehler und schon ist eine Allergie im wahrsten Sinne des Wortes vorprogrammiert.

Dieses Gen ist der medizinischen Welt schon eine ganze Weile bekannt, wurde bisher allerdings nur im Zusammenhang mit einer Bindegewebserkrankung erforscht. Doch offenbar hat dieses Gen eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Allergien. Dies ist vor allem deswegen faszinierend, da man bisher davon ausging, dass viele verschiedene Faktoren zusammenspielen müssen, damit eine Allergie entsteht. Ein einzelnes Gen als Hauptrisiko ist eine neue Erkenntnis, die man sich jetzt für künftige Therapien zunutze machen möchte.