Forscher entschlüsseln Gencode des Erregers der Infektionskrankheit Bilharziose
Entwicklung von neuen Medikamenten gegen Bilharziose durch Entschlüsseln des Gencodes möglich
In Afrika und im Nahen Osten ist die Infektionskrankheit Bilharziose (Schistosomiasis) weit verbreitet, die durch Saugwürmer hervorgerufen wird. Hierbei dringen die Wurmlarven, die sich im Wasser aufhalten, in die menschliche Haut ein und gelangen über die Blutgefäße oder auch Lymphen in die verschiedenen Organe, wo sie dann zu Würmern heranwachsen.
Neue Medikamente gegen Bilharziose können entwickelt werden
Jetzt ist es Forschern gelungen den Gen-Code dieser Würmer zu entschlüsseln, was für die Entwicklung von neuen Medikamenten wichtig ist. Unter den Forschern ist auch der deutsche Bioinformatiker Mario Stanke. An der Infektionskrankheit sind schätzungsweise 210 Millionen Menschen erkrankt und zusätzlich 400 Millionen gelten als gefährdet. Ohne eine Behandlung ist die Krankheit tödlich.
Bislang gibt es zwei Medikamente gegen die Bilharziose, die im Frühstadium meistens sehr wirkungsvoll sind. Nach drei bis sechs Monaten muss man kontrollieren, ob sich noch Eier des Erregers im Urin oder im Stuhl befinden, eventuell werden auch Gewebeuntersuchungen gemacht. Wenn dies der Fall sein sollte, muss man die Therapie nochmals wiederholen. Bei Komplikationen ist eventuell eine Operation nötig, so beispielsweise bei verstopften Harnleitern.