Forscher untersuchen Persönlichkeitsprofile - warum manche eher der Drogensucht erliegen

Forscher untersuchen den Zusammenhang von Persönlichkeitsprofilen und Drogensucht

Von Cornelia Scherpe
1. Juli 2011

Forscher versuchen derzeit zu erklären, weshalb einige Menschen so schnell einer Drogensucht erliegen, während andere stabiler sind und entweder gar nicht süchtig werden, oder schnell wieder "clean" sind.

Persönlichkeitsprofil kann Handeln in bestimmten Situationen vorausahnen

Man vermutet, dass der Grund im Persönlichkeitsprofil liegt. Jeder Mensch hat dabei ein komplett individuelles Profil, ganz wie einen Fingerabdruck. Auch bei ähnlicher Erziehung und gleichem sozialen Umfeld wird nie ein Mensch in der Psyche exakt wie ein anderer sein. Hier sehen die Forscher den Schlüssel zu ihrer Frage.

An der Universität in Würzburg wurden nun die Profile von mehreren 1.000 Probanden erhoben. Aufgrund der Profile kann man das Handeln in einer bestimmten Situation vorausahnen und Emotionen einschätzen. Drogenkonsumenten sind demnach besonders dann anfällig für eine dauerhafte Sucht, wenn ihre Emotionen eher sprunghaft sind und ihr Verhalten in Krisensituationen zur depressiven Haltung neigt. Eine Studie aus den USA berechnete parallel eine Suchtgefahr für Menschen mit einer hyperaktiven Störung.

Exzentrische und introvertierte Menschen greifen eher zu Drogen

Auch wer eher exzentrisch ist und nach sozialer Aufmerksamkeit sucht greift häufiger zu Drogen. Ähnliches gilt jedoch auch für den anderen Extremfall. Auch sehr introvertierte Menschen, die sich vielleicht privat und beruflich überfordert fühlen, greifen zu Drogen. Hier ist jedoch eher der Hang zu legalen Drogen wie Nikotin und Alkohol ausgeprägt.