Forscher wissen nun, welches Hirnareal für die Selbsteinschätzung zuständig ist

Bei guter Selbsteinschätzung ist ein bestimmter Hirnbereich aktiv

Von Cornelia Scherpe
27. September 2010

Das Gehirn ist so komplex, dass es noch längst nicht vollkommen entschlüsselt ist. Hirnforscher haben nun ein weiteres Stück des Puzzles gefunden: sie können uns sagen, wo genau im Kopf das Zentrum für die Selbsteinschätzung liegt. Jeder Mensch denkt über seine Taten, seine Fähigkeiten und sein Fühlen nach. Dies nennt man Selbstreflektion. Ein Vorgang des Bewusstseins, durch den der Mensch sich wesentlich von anderen Tieren unterscheidet.

Gute Selbsteinschätzung lässt sich im präfrontalen Cortex nachweisen

Probanden mussten an Computern Test absolvieren und nach der Angabe ihrer Lösung zudem sagen, wie sicher sie sich ihres Lösungsvorschlages seien. Parallel dazu wurden die Hirnaktivitäten gemessen. Die Teilnehmer, die ihre richtigen Antworten als korrekt und ihre falschen als inkorrekt voraus ahnten, zeigten dabei eine Besonderheit. Ihre gute Selbsteinschätzung ließ sich im Gehirn nachweisen.

Im präfrontalen Cortex, unserer Hirnrinde, hatten diese Menschen eine Vergrößerung der grauen Hirnmaße rechts vorn. Wer sich dagegen schlecht selbst einschätzen konnte, besaß weniger Volumen an dieser Stelle. Dieser Unterschied ist kein Zufall.

Auch die weiße Hirnsubstanz in der Nähe des Areals war bei den zwei Gruppen verschieden. Wo genau der Zusammenhang zwischen Selbstanalyse und dem Hirnareal liegt, sollen nun weitere Tests vertiefend ergründen.

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