Fortschritt in der Parkinson-Forschung - Nervenzellen in Mäusegehirn verpflanzt

Von Ingo Krüger
15. August 2014

Luxemburgischen Wissenschaftlern ist es gelungen, aus Hautzellen hergestellte Nervenzellen dauerhaft stabil und voll funktionsfähig in das Gehirn von Mäusen einzusetzen. Die erfolgreiche Implantation weckt Hoffnungen, dass in Zukunft bei Therapien, etwa für Parkinson-Patienten, kranke Nervenzellen durch gesunde ersetzt werden können.

Neurodegenerative Erkrankungen ließen sich so heilen. Da die neu erschaffenen Nervenzellen aus körpereigenen Zellen stammen, ist ihre Verträglichkeit sehr hoch. Auch sechs Monate nach der Behandlung traten bei den Mäusen keine Nebenwirkungen auf.

Wissenschaftler wissen immer mehr über unsere Zellen

Ganz im Gegenteil - die Zellen zeigten eine normale Aktivität und waren in das komplizierte Netzwerk im Gehirn komplett integriert. Sie hatten sich mit den schon bestehenden Gehirnzellen über neu entwickelte Synapsen, den Kontaktpunkten zwischen Nervenzellen und anderen Zellen, verbunden.

Die Versuche zeigen, dass Forscher immer besser verstehen, auf welche Weise sie solche Zellen aufbereiten müssen, damit sie erfolgreich beschädigtes oder abgestorbenes Gewebe austauschen können. Da bei Parkinson die Dopamin produzierenden Nervenzellen verkümmern, wollen die Wissenschaftler vor allem diese Art von Zellen untersuchen und analysieren.

Künftig könnten implantierte Nervenzellen das fehlende Dopamin direkt im Gehirn der Patienten produzieren und an die richtigen Stellen transportieren. Dies würde eine echte Heilung von Parkinson ermöglichen, die bis jetzt noch nicht möglich ist.