Therapie mit Dopamin - Behandelte werden plötzlich kreativ

Patienten einer Dopamin-Therapie erfahren künstlerische Talente als Nebenwirkung

Von Cornelia Scherpe
1. März 2012

Es ist eine ungewöhnliche und vergleichsweise harmlose Nebenwirkung, über die Mediziner aktuell berichten. Behandeln sie ihre Patienten mit Parkinson mittels einer Dopamin-Therapie, so zeigen diese ungeahnte Kreativität. Bei Dopamin handelt es sich um ein Hormon, das in jedem Menschen ausgeschüttet wird. Es wird auch gern, seiner Hauptfunktion nach, das Glückshormon genannt.

Aufflammende Kreativität

In der Therapie wird ein künstliches Dopamin eingesetzt, um Menschen mit Parkinson zu helfen. Das Medikament lindert dabei die Bewegungsstörungen. Bei 18 so behandelten Patienten verbesserte sich aber als "Nebenwirkung" auch die Kreativität.

So begannen die Betroffenen nun zu Malen oder schrieben Gedichte - alles künstlerische Aktivitäten, denen keiner von ihnen zuvor nachgegangen war. Die neue Kreativität war auch derart hoch, dass alle täglich und das mindestens eine Stunde mit der neuen Leidenschaft beschäftigt waren.

Nebenwirkung der Dopamin-Therapie?

Die Forscher sind von dieser neuen Nebenwirkung fasziniert. Man ist sich auch nicht sicher, ob wirklich die Therapie zur neuen Kreativität führt. Denkbar wäre auch, dass die Patienten schon immer künstlerisch veranlagt waren, das Ausleben aber von der Krankheit unmöglich gemacht wurde. Die Dopamin-Therapie hätte dann nicht Kreativität als Nebenwirkung, sondern würde durch die Behandlung der Bewegungsstörungen die unterdrückten Talente endlich frei lassen.