Frankreich baut riesiges Gezeitenkraftwerk im Atlantik

Von Max Staender
7. November 2012

Der staatliche Atomkonzern Électricité de France wird im Atlantik nahe der Bretagne ein neues Unterwasserkraftwerk zur Stromerzeugung errichten.

Das rund 850 Tonnen und 21 Meter hohe Kraftwerk wird alleine durch die Strömung der Gezeiten angetrieben und anders als die Offshore-Windräder auf dem Meeresgrund abgesetzt. Im Gegensatz zu den Windrädern entfallen damit aufwendige Bohrungen für das Fundament und auch die Stromproduktion läuft wegen des heftigen Tidenhubs fast ununterbrochen.

Anfangs wird die Anlage mit vier Turbinen im Testbetrieb rund 2,2 Megawatt erzeugen, womit rund 3.000 Haushalte problemlos mit Strom versorgt werden. Wegen der 3400 Kilometer langen Küste Frankreichs könnte man in Zukunft mit diesen Gezeitenkraftwerken einige Atomkraftwerke des Landes ersetzen, was auch im Sinne des amtierenden Präsidenten François Hollande ist. Seine Regierung will bis zum Jahr 2025 den Anteil vom Atomstrom von momentan 75 auf 50 Prozent drosseln.