Frau und Mann: Unterschiede in Krankheiten und deren Behandlungen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
27. März 2013

Es gibt typische Frauen- und Männerkrankheiten und auch gibt es Unterschiede bei denselben Erkrankungen, und zwar in den Behandlungen. Der Überbegriff für die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Gesundheitsbereich wird als Gender-Medizin bezeichnet.

Zu den "Männerkrankheiten" zählte bisher beispielsweise der Herzinfarkt. Doch Statistiken zufolge erleiden auch immer mehr Frauen einen Infarkt; auffällig ist, dass er immer häufiger Frauen zwischen 40 und 60 Jahren trifft. Experten sehen Rauchen und Übergewicht als häufigste Auslöser dafür - das Risiko für einen Herzinfarkt ist bei weiblichen Betroffenen größer als bei Männern. Bei der Therapie bzw. Vorbeugung fällt auf, dass sportliche Betätigung bei Frauen besser anschlägt als bei männlichen Patienten.

Auch bei den Symptomen zeigen sich Unterschiede. Frauen verspüren nicht den typischen Herzschmerz, der sich bis in die Schulter hochzieht. Oftmals klagen sie über Rücken-, Kiefer- oder Bauchschmerzen und auch Übelkeit oder Atemnot können dabei sein. Bei der Schilderung ihrer Beschwerden sind sie in der Regel ausführlicher als Männer; diese spielen Beschwerden oftmals schier herunter.

Ein Bereich der Gendermedizin befasst sich mit den Therapieunterschieden zwischen weiblichen und männlichen Patienten. Doch auch ob die Behandlung von einem Arzt oder einer Ärztin durchgeführt wird, macht laut Studien einen Unterschied; so haben Untersuchungen ergeben, dass die Erfolge bei Ärztinnen größer zu sein scheinen. Besonders die andere Kommunikationsweise ist ein Grund dafür: Ärztinnen gehen mehr auf die Beschwerden der Patienten ein; sie schenken ihnen mehr Aufmerksamkeit und können Erkrankungen dann mit weniger Medikamenten behandeln.