Frauen in Teilzeitjobs landen auf Abstellgleis - Familienfreundlichkeit in Betrieben nur Fassade

Von Dörte Rösler
24. März 2014

Deutsche Unternehmen geben sich neuerdings familienfreundlich. Eine Studie aus dem Herbst 2013 zeigt jedoch, dass Mütter in Teilzeitjobs beruflich ausgebremst werden. Das tote Karrieregleis für Frauen hat mittlerweile sogar einen Namen: Mummy-Track.

Nur 8 Prozent glauben, ihre Firma sei familienfreundlicher geworden

Teilzeitmodelle und Job-Pausen werden von vielen Firmen angeboten. Hinter der familienfreundlichen Fassade lauern für Eltern jedoch zahlreiche Fallen. In einer Studie haben die Unternehmensberatung A. T. Kearney, das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und das Infas-Institut insgesamt 1171 repräsentativ ausgewählte Arbeitnehmer befragt: Zwar geht jede sechste Mutter in Teilzeitarbeit, 80 Prozent der Befragten gaben jedoch an, dass ihrem Chef ständige Präsenz im Job wichtig sei.

Nur 30 Prozent der Teilnehmer betrachten die Führungskräfte in ihrem Unternehmen deshalb als Vorbilder. Und lediglich 8 Prozent glaubten, dass ihre Firma im vergangenen Jahr familienfreundlicher geworden war.

Die beruflichen Nachteile der Teilzeitarbeit treffen dabei auch Väter. Männer scheinen aber einen realistischeren Blick auf Kinderbetreuung als Karrierekiller zu haben: Jeder dritte Mann hält seine Vorgesetzten in puncto Familienförderung nicht für vertrauenswürdig, nur sieben Prozent der Väter gehen deshalb in Teilzeit.