Jobstudie: im Osten sind mehr Frauen berufstätig

Arbeitsmarkt-Experten sehen den Anstieg der Frauenquote als Erbe der DDR

Von Dörte Rösler
15. Januar 2015

Die Rollenbilder für Frauen haben sich stark gewandelt. Kulturelle Unterschiede zwischen Ost und West verstärken sich jedoch - zumindest bei der Erwerbstätigkeit.

Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung gehen Ost-Frauen deutlich häufiger arbeiten. Im Westen hat nur jede zweite Frau einen sozialversicherungspflichtigen Job.

Frauenquote steigt

Für ihre Untersuchung werteten de Forscher Daten aus den Jahren 2006 bis 2012 aus. Demnach stieg die Frauenquote in Westdeutschland von 45,8 aus 50,9 Prozent.

Dieser Wert lag im Osten schon 2006 vor. Im Verlauf der Studie kletterte er auf 57,9 Prozent. Die Differenz zwischen den Landesteilen vergrößerte sich also.

Erbe der DDR

Arbeitsmarkt-Experten sehen diese Entwicklung als Erbe der DDR. Bereits vor dem Mauerfall herrschte im Osten das Doppelverdiener-Modell vor. Während die Eltern arbeiteten, wurden die Kinder ganztags in staatlichen Kindergärten betreut.

Eine gute Ausbildung und finanzielle Unabhängigkeit galt Ostfrauen schon immer als erstrebenswert. Und auch die Generation der Töchter und Enkelinnen behauptet entsprechend ihre Position in der Arbeitswelt.