Fremdenfeindliche Gesinnung - wie intolerant wir werden, entscheidet sich in der Kindheit

Von Cornelia Scherpe
31. Januar 2012

Nicht jeder Mensch ist gegenüber der Religion, politischen oder kulturellen Meinung eines anderen tolerant. Viele Menschen zeigen eine fremdenfeindliche Gesinnung und dies ihr ganzes Leben lang. Doch woher kommt diese Einstellung überhaupt?

Psychologen fanden heraus, dass wir diese Gesinnung nicht etwa erst als Erwachsene ausbilden, sondern bereits in früher Kindheit. Das bedeutet, dass die Eltern und das direkte soziale Umfeld bei einem Grundschulkind bereits maßgeblich prägen, wie es einmal auf fremde Kulturen reagieren wird.

Das bedeutet außerdem: bereits in der Grundschule müssen Präventionsprogramme angeboten werden, damit die Kleinen Toleranz lernen. Danach ist es schlicht zu spät. In allen Kindern entwickelt sich zwischen fünf Jahren und sieben Jahren die Einstellung gegenüber verschiedenen Nationen oder Religionen.

Dieses Ergebnis basiert auf einer Metastudie, die 113 ältere Studien gemeinsam auswertete.

Grundschüler sind demnach für Vorurteilen ohne Weiteres zugänglich. Sie fragen noch nicht nach Argumenten und prägen sich die Meinung einfach ein. Diese verfestigt sich dann zur eigenen Gesinnung und wird über die Jahre hinweg gestärkt. Daher wissen viele Erwachsene die Frage nach dem Warum ihrer Einstellung eigentlich gar nicht richtig zu beantworten. Viele sagen nur, es sei eben so. Die Wurzel diesen Übels liegt in der Kindheit.