Frühchen und Neugeborene mit zu geringem Gewicht benötigen im Alter öfter Hüftprothesen

Eine zu frühe Geburt oder geringes Geburtsgewicht führen zu einem erhöhten Risiko für Hüftschäden

Von Cornelia Scherpe
12. November 2014

Eine aktuelle Studie hat ermittelt, dass ehemalige Frühchen und Menschen, die mit einem zu geringen Geburtsgewicht zur Welt kamen, im Alter offenbar ein erhöhtes Risiko für Hüftschäden haben. Zumindest ist das Risiko auf eine Hüftendoprothese stark vergrößert.

Künstliche Implantate

Hüftendoprothesen werden genutzt, wenn ein komplettes Hüftgelenk entfernt und durch ein Implantat ersetzt werden muss. Das künstliche Hüftgelenk wird als Hüftendoprothese bezeichnet, da es im Inneren ("endo") verbleibt.

An der Studie hatten 3.604 Menschen teilgenommen, die in den Jahren 1999 und 2000 zu ihrer Geburt befragt worden waren. So wurde festgehalten, wer einst ein Frühchen und wer bei der Geburt zu leicht gewesen war.

Gruppe der Früh- und Mangelgeburten

Jetzt wurden die Befragten erneut aufgesucht und die Gesundheit gecheckt. 75 der Teilnehmer hatten inzwischen eine Hüftendoprothese erhalten und viele dieser Menschen waren in der Gruppe der Früh- und Mangelgeburten.

Die Forscher errechneten ein gesteigertes Risiko um das 2-Fache bei niedrigem Gewicht und sogar ein Risiko um das 2,5-Fache für Frühchen. Darüber hinaus hatten 116 Probanden inzwischen ein künstliches Kniegelenk bekommen. Hier gab es jedoch keinen Zusammenhang zur Geburt.

Hüftentwicklung noch nicht abgeschlossen

Die Wissenschaftler hatten bereits verzehrende Daten wie Alter, BMI oder Blutdruck und Diabetes aus der Rechnung entfernt. Der Zusammenhang war aber nur bei Hüftprothesen deutlich.

Woher die Verbindung kommt, ist nicht ganz klar. Die Forscher vermuten, dass die Entwicklung der Hüfte bei Mangelgeburten und bei Frühchen nicht ideal ist, oder noch nicht ganz abgeschlossen war. Das macht die Hüftgelenke anfälliger und erhöht im Alter das Risiko, eine Prothese zu benötigen.