Forscher entwickeln Handprothese mit dehnbarer Kunsthaut

Kunsthaut mit sehr natürlichen Eigenschaften wurde entwickelt

Von Ingo Krüger
11. Dezember 2014

Wissenschaftler versuchen schon lange, die Eigenschaften der Haut auf künstliche Materialien zu übertragen. Doch eine Kunsthaut, die viele natürliche Eigenschaften in sich vereint, ist schwer zu erreichen.

Druck- und temperaturempfindliche Handprothese

Koreanischen Forschern ist es jetzt gelungen, eine Handprothese mit künstlicher Haut aus Polyimid zu entwickeln, die dem Ziel schon relativ nahe kommt. Sie kann Druck, Temperatur und Feuchtigkeit fühlen. Versuche mit Ratten haben gezeigt, dass die dehnbare Kunsthaut Informationen sogar ans Gehirn weiterleitet.

Aufbau der Kunsthaut

Die künstliche Haut besteht aus drei Schichten: Kondensatoren, die Feuchtigkeit messen, Siliziumbänder, die Dehnung, Temperatur und Druck berechnen sowie eine Heizvorrichtung, die über einen elektrischen Widerstand die Kunsthaut auf 37 Grad Celsius oder mehr erwärmt. Diese drei Lagen befinden sich in Schichten aus dem Kunststoff Polydimethylsiloxan (PDMS).

Ein Elektrodenfeld an einem Nervenstrang bindet letztlich die Sensoren der Kunsthaut an den Körper. Die elektrischen Impulse der Sensoren erreichen auf diese Weise die Nervenbahnen des Kunsthautträgers.

Entzündungen müssen in neuen Versuchen verhindert werden

Noch sind weitere Versuche erforderlich. So muss verhindert werden, dass Entzündungen entstehen. Zudem dürfen keine Bruchstücke von Platindrähten in die Blutgefäße gelangen.

Doch die Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass ihre Kunsthaut mit verbesserten Funktionen und hoher Leistungsfähigkeit ein Fortschritt auf dem Gebiet der smarten Prothesen wird.