Früherkennung für Lungenkrebs: Test der Atemluft wird immer besser
Mit einer "elektronische Nase" wollen Wissenschaftler die Früherkennung von Lungenkrebs revolutionieren
Obwohl die Therapiemöglichkeiten bei Krebs beständig besser werden, gibt es noch viele Fälle, in denen man Patienten nur wenig helfen kann. Häufig ist bei diesen Betroffenen der Krebs bereits zu weit fortgeschritten, wenn man die Diagnose stellt. Daher arbeiten Forscher weltweit an Methoden, die Früherkennung für diverse Krebsformen zu verbessern. Aktuell gibt es neue Fortschritte im Bezug auf Lungenkrebs.
Pilotstudie zu Atemtest
Ein Lungenkarzinom kann bisher nur durch das Röntgen, ein CT oder eine Biopsie erkannt werden. Genau aus diesem Grund werden 80 Prozent der Fälle zu spät diagnostiziert. Dies könnte sich mit einem einfachen und kostengünstigen Atemtest ändern. Forscher haben bereits eine Pilotstudie durchgeführt und präsentieren vielversprechende Ergebnisse.
Der Prototyp ist ein portables Gerät, das als "elektronische Nase" verstanden werden kann. Es nimmt eine Probe der ausgeatmeten Luft und untersucht sie auf sogenannte VOCs. Diese Abkürzung steht für "Volatile Organic Compounds", also flüchtige, organische Substanzen. 136 Freiwillige nahmen an der Pilotstudie teil und ließen ihre Atemluft analysieren. Bereits vorab war durch etablierte Medizinverfahren ermittelt worden, in welchem Zustand die Lunge jedes Teilnehmers war.
- 20 Personen hatten eine unauffällige Lunge,
- bei 30 Teilnehmern lagen gutartige Veränderungen vor.
- Die übrigen 86 waren Patienten mit Lungenkrebs in verschiedenen Stadien.
Vielversprechende Quoten
Der Test zeigte mit einer Sicherheit von 75 bis 90 Prozent das richtige Ergebnis. Bei Teilnehmern mit Veränderungen in der Lunge konnte das Gerät mit einer Sicherheit von 79 Prozent zwischen gutartigen und bösartigen Gewebemutationen unterscheiden. Die Quote soll durch Anpassungen noch besser werden, man ist aber zuversichtlich, auf dem richtigen Weg zu sein. Studien mit größerer Teilnehmerzahl sind ebenfalls bereits in Planung.
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Quelle
- http://derstandard.at/2000049044754/Lungenkrebs-in-Atemluft-erkennen Abgerufen am 15. Dezember 2016