Frühwarnsystem in der Brust - neues Implantat soll Herzinfarkt voraussagen

Von Cornelia Scherpe
5. November 2012

In Freiburg wurde nun zum ersten Mal ein Patient mit einem ganz besonderen Implantat versorgt. Der Mann trägt nun ein kleines Gerät in der Brust, das Warnsignale ausschickt, sobald sich ein Herzinfarkt ankündigt. Es wird beständig die Durchblutung gemessen und sobald eine kritische Grenze überschritten ist, wird die Mangeldurchblutung dem Patienten durch einen Warnton und durch ein sichtbares Signal mitgeteilt.

Das Implantat sitzt im Brustraum und ist über ein sehr dünnes Kabel direkt mit dem Herzmuskel verbunden. Dabei ist die Elektronik so fein eingestellt, dass es die Anzeichen erkennt, bevor die klassischen Symptome für den Menschen selbst spürbar werden. Somit kann nicht nur jeder Zweifel ausgeschlossen werden, dass sich ein Herzinfarkt anbahnt, sondern er wird auch so früh wie noch nie erkannt.

Das System ermöglicht es daher, dass der Mann im Falle eines Infarktes sofort im Krankenhaus versorgt wird und die Nachwirkungen so gering wie möglich ausfallen können. Theoretisch ist es auch möglich, dass die Mangeldurchblutung versorgt werden kann, bevor echte Schäden zurückbleiben. Wird mittels Herzkatheter das (fast) verschlossene Gefäß sofort wieder geöffnet, würde gar kein echter Infarkt auftreten.

Das Gerät wird daher bereits jetzt treffenderweise "Guardian" (Beschützer) genannt, denn so könnten auch Leben von Menschen gerettet werden, die durch Vorerkrankungen einen Herzinfarkt eventuell nicht überleben würden. Das Implantat soll in Zukunft bei diesen und bei allen Patienten zum Einsatz kommen, die als besonders infarktsgefährdet angesehen werden.