Für Sprachverarbeitung und Sprechen sind beide Hälften des Gehirns notwendig

Von Ingo Krüger
21. Januar 2014

Zum Sprechen benötigen Menschen beide Gehirnhälften, allein die linke reicht nicht. Dies haben US-Wissenschaftler herausgefunden. Früher ging man davon aus, dass akustische Signale und Motorik zum Sprechen in einer, nämlich der dominanteren Gehirnhälfte, verarbeitet und gesteuert werden. Bei den meisten Menschen, so die gängige Lehrmeinung, sei dies die linke Hälfte. Allerdings beruhten die bisherigen Forschungsergebnisse auf Untersuchungen mit Patienten, die unter Hirnverletzungen und Sprachproblemen litten.

Die US-Wissenschaftler nutzten für ihre Studie Daten aus Elektrokortikogrammen. Elektroden wurden direkt auf der Hirnrinde befestigt. Das wird sonst bei Epilepsie-Patienten vor einer OP durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass beide Gehirnhälften mitarbeiten, selbst wenn nur Hirnregionen angesprochen werden, die für das Hören und Artikulieren zuständig sind.

Bei der Sprachbeherrschung oder dem Nachdenken geht die Wissenschaft jedoch weiterhin davon aus, dass diese komplexen Vorgänge nur auf einer Seite stattfinden.