Fußball-EM - Polen will im Schnellverfahren Hooligans verurteilen
Polen - Auffällig gewordene Schläger bei Fußball-EM sollen über Videokonferenz verurteilt werden
Polen hat ein ausgewachsenes Problem mit Hooligans. Deshalb plant der Co-Gastgeber während der Fußball-Europameisterschaft 2012 randalierende Fans per Schnellverfahren zu verurteilen, um der wachsenden Gewalt im Stadion und davor Herr zu werden. Dieses Vorhaben stellte der polnische Justizminister Krzysztof Kwiatkowski in Warschau vor.
Urteilsfällung via Videokonferenz
Hierbei müssen die auffällig gewordenen Schläger nicht mehr vor Gericht erscheinen. Die Urteile werden in einer Videokonferenz gefällt. Um diesen Plan umsetzen zu können, strebt der Justizminister eine Änderung des Strafgesetzbuches an. Das Parlament muss hierfür noch zustimmen.
In Warschau war auch Kwiatkowskis ukrainischer Amtskollege Oleksandr Lawrynowitsch zugegen, um die Sicherheitsfragen für die EM zu besprechen. Neben Polen richtet auch die Ukraine das zweitgrößte Fußball-Turnier der Welt aus.
Zahlreiche Verletzungen und Schäden in der Vergangenheit
In Polen war es in der Vergangenheit immer wieder zu Ausschreitungen bei oder am Rande von Fußballspielen gekommen. Dabei kam ein 24-Jähriger ums Leben, als sich rund 150 verfeindete Anhänger von Widzew und LKS Lodz eine Schlägerei geliefert hatten. Doch nicht nur Fans kamen bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zu Schaden. Auch Polizisten wurden verletzt und Sportstätten demoliert.