Fußballer unter Drogen? Doping-Kontrolleure finden Hinweise auf einen Skandal

Sowohl der VfB Stuttgart als auch der SC Freiburg sollen ihre Spieler in den 1970ern und 1980ern gedopt haben

Von Cornelia Scherpe
3. März 2015

Leider hat Leistungssport oft nichts mehr mit Fairness zu tun. Aus dem Radsport kennt man viele Fälle, in denen die Sportler regelmäßig zum Doping greifen, um ganz vorn dabei zu sein. Freiburger Sportmediziner haben nun aufgezeigt, dass auch im Fußball nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

Demnach wurde beim VfB Stuttgart und beim SC Freiburg in den 1970ern und 1980ern flächendeckend auf Doping gesetzt. Der Skandal wurde an der Freiburger Universität entdeckt, als sich Sportmediziner mit der Vergangenheit der Fußballclubs beschäftigt hatten.

Es geht hauptsächlich um anabole Steroide

Traurige Hauptrolle in diesem Dopingdrama spielte dabei offenbar Armin Klümper. Er war damals Leiter der Sporttraumatologischen Spezialambulanz.

Die Schatten dieser Dopingvergangenheit sind auch heute noch relevant, denn sie werfen viele Fragen auf. Sogar Joachim Löw könnte mit dem Dopingskandal zu tun haben, denn im fraglichen Zeitraum war der heutige Bundestrainer Vereinsspieler.

Als der VfB Stuttgart seine besten Spiele hatte und 1984 sogar deutscher Meister wurde, sei laut aktueller Studie fleißig gedopt worden. Dabei haben vermutlich anabole Steroide die größte Rolle gespielt.

Ob das Gutachten veröffentlicht wird, ist noch ungewiss

Die neuesten Erkenntnisse zum Doping im Sport der letzten Jahrzehnte wurden in einem Sondergutachten gesammelt, das stolze 60 Seiten umfasst. Derzeit wird von der Freiburger Evaluierungskommission beraten, ob das Gutachten veröffentlicht werden soll oder nicht.

Der VfB Stuttgart nahm bereit Stellung und betont, dass dem Verein kein Gutachten vorliegt und er sich Aufklärung wünscht, worauf die Vorwürfe fußen sollen. Der SC Freiburg distanziert sich von den Vorwürfen und wünscht ebenfalls klare und überprüfbare Aussagen.