Fußgängerfreundliche Stadtgestaltung senkt Risiko für Adipositas und Diabetes
Die Gestaltung eines Stadtbildes nimmt großen Einfluss auf gesundheitliche Risiken
Viele Menschen sind bevorzugt mit dem Auto unterwegs, um ihre alltäglichen Besorgungen zu erledigen. Wer nicht berufsbedingt oder durch sportliche Hobbys aktiv ist, bekommt so auf Dauer zu wenig Bewegung. Da neben falscher Ernährung der Bewegungsmangel als Hauptgrund für Fettleibigkeit (Adipositas) gilt und diese wiederum zu Diabetes des Typ 2 führen kann, glauben Forscher, dass die Gestaltung eines Stadtbildes großen Einfluss auf diese Risiken haben könnte.
Die Idee: Je mehr Wert auf Fußgängerfreundlichkeit gelegt wird, desto eher sind die Menschen geneigt, im Alltag mehr zu laufen und damit beweglicher zu bleiben, beziehungsweise zu werden.
Der Einfluss des Stadtbildes auf die Gesundheit
Überprüft hat diese Theorie nun eine Studie aus Kanada und kommt zu einem positiven Ergebnis. Insgesamt 15 kanadische Städte waren untersucht worden. Man besah sich die Fußgängerfreundlichkeit und bildete einen Index.
Wichtig war dabei die Anzahl der einzelnen Straßenkreuzungen, wie viele Geschäfte und öffentliche Gebäude (Bibliotheken, Banken etc.) nah beieinander liegen und damit fußläufig kombinierbar sind etc. Gleichzeitig sah man sich die Gesundheitsdaten der dortigen Einwohner an und setzte sie in Verhältnis zum ermittelten Stadtbild.
Fazit: In Städten mit hoher Fußgängerfreundlichkeit waren im Jahr 2001 insgesamt 43 Prozent der Einwohner übergewichtig oder bereits adipös. In anderen Städten mit wenig Fußgängerfreundlichkeit lag die Quote mit 53 Prozent um insgesamt zehn Prozent höher.
Übergewicht und Diabetes
Besahen die Forscher das Jahr 2011 war in fußgängerunfreundlichen Städten die Menge an übergewichtigen oder adipösen Einwohnern auf 59 Prozent gestiegen. In fußgängerfreundlichen Gebieten war die Quote nur leicht auf 45,5 Prozent gestiegen. Der Unterschied hatte sich mit 13,5 Prozent also weiter verschärft.
Dies hatte unmittelbare Folgen auf die Zahl der Diabetiker. Während sie in den ungünstigen Regionen relativ stabil blieb, ging sie in fußgängerfreundlichen Städten zurück. Die Zahl der Neuerkrankungen lag 2001 in ihnen noch bei 8,7 pro 1.000 Bewohnern im Jahr und war 2012 auf 7,6 Diagnosen pro 1.000 Bewohnern im Jahr zurückgegangen.
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