Gärtnern auf Chinesisch: Biogemüse auf den Hochhausdächern von Hong Kong

Von Nicole Freialdenhoven
13. September 2012

Dicht an Dicht wie Spargel drängeln sich in Hong Kong die Wolkenkratzer, die sieben Millionen Einwohnern ein Dach über dem Kopf sichern sollen. Für gepflegte Grünanlagen oder gar private Gärten bleibt da kaum ein Quadratmeter übrig. Doch die pfiffigen Bewohner von Hong Kong wissen sich zu helfen: Immer mehr Hochhausdächer werden genutzt, um Bio-Gärten anzulegen.

Das vom chinesischen Festland eingeführte Gemüse kann nur wenige Menschen begeistern: Umso aromatischer und frischer schmeckt da das selbst angebaute Gemüse, das die Hong Kong Chinesen in mit Erde gefüllten Kisten auf den Dächern züchten. Wer eigene Tomaten und Gurken anbauen will, muss lediglich Mitglied in einer der Gartenvereinigungen werden, die jedem eine eigene Pflanzbox auf dem Dach anbieten. Die Kosten sind überschaubar: 15 Euro pro Monat kostet die Kiste.

Bislang stammen nur drei Prozent des in Hong Kong konsumierten Gemüse aus heimischem Anbau, doch so wie die Zahl der Gärtner wächst, soll auch die Prozentzahl der selbstgezogenen Bohnen, Tomaten und Kohlköpfe steigen. Für die Chinesen geht es dabei nicht nur um das günstige Gemüse, sondern auch um die kleine Flucht aus der Betonwüste Hong Kong ins Grüne.