Gedankenlesen - Keine Zauberei mehr, sondern Wissenschaft

Durch Messung der Hirnströme in Form von Implantaten können Gedanken gelesen werden

Von Cornelia Scherpe
21. September 2010

Die Forscher machen es möglich, dass mystische Dinge wie etwa das Gedankenlesen keine Zauberei mehr sind. Sie haben es geschafft, mittels der Analyse von Hirnströmen die Gedanken von Menschen zu lesen. Jeden beliebigen Gedanken zu lesen, ist weiterhin unmöglich, aber Schlüsselbegriffe konnten die Forscher mit der Methode lesen.

Im Zuge der erfolgreichen Versuche entstand so etwas wie ein kleines Wörterbuch der Hirnströme, indem die Antworten "Ja" und "Nein", die Floskeln "Hallo" und "Auf Wiedersehen", sowie die Begriffe "heiß", "kalt", "Hunger", "Durst" und "weniger", beziehungsweise "mehr" enthalten sind.

Eine risikoreiche Methode

Die Methode funktioniert, allerdings ist sie für den Patienten mit Risiken belastet. Um die Hirnströme zu lesen, mussten einem Probanden Elektroden auf die Hirnoberfläche gesetzt werden. Dafür musste der Schädel bei Bewusstsein geöffnet werden. Das birgt neben dem gruseligen Gedanken vor allen Dingen das Risiko auf Infektionen und Gewebeschäden.

Nachdem die Elektronen implantiert waren, musste die Testperson etwa 100 Mal eines der genannten Worte sprechen. So konnten die Forscher die Hirnströme beim Sprechen des Wortes analysieren. Dachte der Proband später an das Wort, so konnten die Forscher mit einer Trefferquote von bis zu 90 Prozent das Wort in den Gedanken lesen.

Hoffnung auf Kommunikation im Fall von Lähmungen

Die Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass in weniger als fünf Jahren damit Gedanken von Menschen zu lesen sind, die aufgrund einer Lähmung nicht mehr verbal kommunizieren können.