Gefährliche Anomalien der Nabelschnur - Mediziner empfehlen Früherkennung per Ultraschall

Von Dörte Rösler
20. Dezember 2013

Die Nabelschnur sollte in der Mitte der Plazenta ansetzen. Bei sechs Prozent der Zwillingsschwangerschaften entspringt die lebenswichtige Verbindung jedoch an den Eihäuten - für das Kind kann das lebensgefährlich werden. Ärzte empfehlen deshalb, die Diagnostik in die reguläre Vorsorge aufzunehmen.

Frühzeitige Erkennung durch Ultraschall

Eine Ansatzanomalie der Nabelschnurr lässt sich im Ultraschall bereits frühzeitig erkennen. Dadurch ist es möglich, Gefahren für das Kind abzuwenden. Zwar kommt es nur bei rund 1,5 Prozent der normalen Schwangerschaften und sechs Prozent der Mehrlingsschwangerschaften zu einer sogenannten Insertio velamentosa, das Risiko kurz vor der Geburt zu sterben, ist jedoch doppelt so hoch wie bei nicht betroffenen Babys.

Folgen der frühen Insertio Velamentosa

Zu diesem Ergebnis kommt eine nationale Untersuchung aus Norwegen. Und auch hierzulande melden Geburtsmediziner steigende Fallzahlen. In frühen Stadien der Schwangerschaft kann die Insertionsfehlbildung dazu führen, dass die Nabelschnur einklemmt wird. Das Kind leidet dadurch unter Sauerstoffmangel. Im schlimmsten Fall können beim Blasensprung die empfindlichen Gefäße der Nabelschnur einreißen. Innerhalb von Minuten droht dann der Tod durch Verbluten.

Rechtzeitige Erkennung der Ansatzanomalie wichtig

Wird die Insertio velamentosa rechtzeitig diagnostiziert, können die Ärzte fast alle Babys retten. Der erste Schritt ist eine sorgfältige Kontrolle des kindlichen Herzschlags. Bei besonders ungünstiger Lage empfehlen Mediziner einen Kaiserschnitt um die 37. Schwangerschaftswoche.