Gefährliche Resistenzen - immer mehr HIV-Kranke der Entwicklungsländer sind nicht therapierbar

Von Cornelia Scherpe
25. Juli 2012

Das HI-Virus gilt als einer der größten Feinde der Menschheit, denn HIV verläuft ohne Behandlung tödlich. Während Medikamente inzwischen recht gut verhindern können, dass die Viren im Körper unkontrolliert wüten, bleiben Betroffene in den Entwicklungsländern eine besondere Risikogruppe. Oft erhalten HIV-positive Menschen gar keine Hilfe oder werden zu spät medizinisch betreut.

Doch auch Organisationen, die nötige Medikamente zu den Bedürftigen bringen, sehen sich einem schwerwiegenden Problem gegenüber: immer mehr Träger des HI-Virus sind nicht therapierbar. Die Viren in ihrem Körper haben Resistenzen gebildet und können sich daher erfolgreich gegen die Wirkstoffe wehren. Diesen gefährlichen Trend scheint aktuell nichts aufhalten zu können. Schuld sind vor allen Dingen illegale Medikamente, die in den Entwicklungsländern von dubiosen Organisationen verteilt werden. Dabei handelt es sich um kopierte Mittel, die zu wenig der echten Wirkstoffe enthalten.

Das Problem dabei ist nicht, dass die Mittel nicht wirken können, sondern das die Viren eine Chance erhalten, sich mit dem Wirkstoff vertraut zu machen und Resistenzen dagegen auszubilden. Doch auch die richtigen Mittel können zu Resistenzen führen, wenn die Patienten nicht regelmäßig mit Medikamenten versorgt werden können oder während einer laufenden Therapie die regelmäßige Einnahme vergessen. Viele brechen die Versorgung auch auf eigene Faust ab, da Nebenwirkungen zu stark sind. Das hilft den HI-Viren, sich gegen den Wirkstoff stark zu machen.

Werden diese immunen Viren dann an Kinder oder Sexualpartner weitergegeben, nützt die Therapie bei ihnen mit Medikamenten nichts mehr.