Gefährliche Schadstoffe im Kamille-Tee

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
2. Mai 2014

Bei Erkältungen oder Magenproblemen greifen viele Menschen zu den bekannten Hausmitteln, so beispielsweise auch zum Kamillen-Tee. Jetzt hat das ZDF-Magazin "WISO" in seiner Sendung berichtet, dass im Tee krebserregende Pflanzengifte enthalten sein können.

So hat man bei Untersuchungen in 10 von 15 Teesorten giftige Alkaloide, das sind Stickstoffverbindungen, gefunden. Bei einer langfristigen Einnahme dieser Inhaltsstoffe kann es zu Leberschäden, beziehungsweise auch Krebs kommen.

Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte schon im letzten Jahr vor diesen Inhaltsstoffen im Tee, den sogenannten Pyrrolizidinalkaloiden, gewarnt. Aber diese Stoffe stammen nicht aus den Teekräutern selber, sondern aus anderen Pflanzen, die meistens dazwischen wachsen.

Bei den untersuchten Proben handelte es sich um Kamillen- und Fenchel-Tee, die aus Discount-Läden sowie auch aus Apotheken stammten. In einigen Proben fanden die Wissenschaftler zwar nur geringere Mengen an gefährlichen Alkaloiden, aber in anderen waren sehr viele dieser Giftstoffe enthalten.

Schadstoffe in normalen Mengen für Erwachsene nicht schädlich

Dies betraf jedoch nur den Kamillen-Tee, der Fenchel-Tee war von der Belastung nicht betroffen. Doch trotz der teilweise zu hohen Schadstoffbelastung, besteht keine akute Gefahr der Gesundheit, wenn man den Tee in normalen Mengen trinkt.

Jedoch sollten Säuglinge, Kleinkinder sowie stillende Mütter keinen Kamillen-Tee trinken, weil die Pflanzengifte bei Kindern, im Gegensatz zum Erwachsenen, nicht ausgeschieden, sondern im Körper gespeichert werden.

So liegt bei den Kindern ein zehn- bis hundertfaches Risiko einer diesbezüglichen Erkrankung vor, wie ein Experte von der Universität in Bonn berichtet.

Bisher gibt es aber auch keine vorgeschriebenen Grenzwerte, so dass auch Kontrollen sehr schwierig sind. Deshalb sollten wohl die Hersteller besonders auf eine saubere Ernte achten.