Gefährliches Mittagessen - In Japan soll der Verkauf von Kugelfischen erleichtert werden

Von Cornelia Scherpe
10. Juli 2012

Viele Pflanzen und Tiere enthalten Gifte und sind daher für den Menschen nicht genießbar. In diese Kategorie fällt eigentlich auch der Kugelfisch (auch "Fugu" genannt), doch wer sich auf die Zubereitung versteht, der kann die giftigen Bestandteile entfernen. Der Rest des Fisches ist dann essbar und gilt als große Delikatesse. Da Laien sich schnell bei der Zerlegung des Tieres irren können und das Mittagessen dann zur Lebensgefahr wird, ist der Verkauf in vielen Ländern nicht frei. Nur ausgewählte Händler und Restaurants bekommen den Fisch. Das will man in Japan nun aber ändern. Die Lizenzbedingungen für alle Anbieter der Tiere soll gelockert werden.

Bisher müssen alle Köche eine spezielle Fugu-Prüfung bestehen, bevor sie offiziell mit den Tieren beliefert werden dürfen. Dieser Prüfung geht eine strenge Ausbildung voraus, die im Schnitt fünf Jahre dauert. Die Tiere werden in Aquarien gehalten, die in den Restaurants stehen. Gäste dürfen sich dann einen Kugelfisch aussuchen und dieser wird frisch zubereitet. Das soll sich nach der Lockerung ändern.

Bereits ab Oktober 2012 soll es möglich sein, dass in Supermärkten fertig ausgenommene Fugu angeboten werden. Jeder kann sie dann frisch oder als Tiefkühlkost erwerben. Kritiker sind besorgt, dass diese Lockerung zu Fahrlässigkeiten führt und teilweise Produkte angeboten werden, die noch nicht völlig von den giftigen Innereien befreit sind. Befürworter betonen, dass es in vielen Ländern dieses Angebot bereits gängige Praxis ist und auch viele Internet-Anbieter schon länger mit frei lieferbarem Fugu arbeiten.