Gefährliches Schütteltrauma: Lebensgefahr für Babys durch heftiges Schütteln

Von Ingo Krüger
6. Oktober 2014

Schütteln kann Babys schwer, sogar tödlich verletzen. Dennoch verlieren einige Eltern die Nerven, wenn ihr Kind häufig schreit.

Das Schütteltrauma zählt zu den häufigsten Misshandlungen bei Säuglingen. Rund 100 bis 200 Babys sterben in Deutschland in jedem Jahr an den Folgen von heftigem Schütteln, einige überleben mit Behinderungen. Dazu zählen etwa Krampfanfälle, eine Einschränkung des Bewusstseins sowie Störungen der Atmung, sehr oft in Form von Atempausen.

Warum ist das Schütteln so gefährlich?

Ein Schütteltrauma besitzt große Ähnlichkeit mit dem Schleudertrauma nach einem Verkehrsunfall. Der Kopf des Kindes schlägt auf Grund der noch relativ schwachen Nackenmuskulatur nach hinten und vorne. Bei dieser abrupten Bewegung kommt es zu Blutungen im Gehirn oder zwischen der harten Hirnhaut und dem Gehirn sowie zu Blutungen im Bereich der Netzhaut des Auges.

Vielen Eltern, aber auch Fachkräften, ist die Gefährlichkeit des Schüttelns mit den möglichen schlimmen Folgen nicht bekannt. Andere sind mit der Erziehung überfordert und haben sich nicht mehr unter Kontrolle. Eltern sollten daher rechtzeitig fachliche Hilfe in Anspruch nehmen, etwa vom Kinderarzt, der Mütter- und Väterberatung oder auch von einer Erziehungsberatungsstelle.

Sie sollten ihre Überforderung oder aggressiven Gedanken ihrem Kind gegenüber aussprechen und dies den Fachleuten mitteilen. Behandelnde Ärzte haben die Pflicht, im Klinikalltag genau hinzusehen und jeden vermeintlichen Unfall im Kindesalter auf mögliche Kindesmisshandlung zu überprüfen.