Gefälschte Medikamente gegen Malaria im Umlauf

Von Cornelia Scherpe
29. Mai 2012

Die Malaria-Krankheit ist eine Infektion, die vor allen Dingen in Afrika noch immer stark verbreitet ist. Der Virus, das in der Anophelesmücke lebt und durch Stiche auf den Menschen übertragen wird, fordert noch immer viele Todesopfer. 2010 lag die Zahl bei circa 655.000 Menschen und jedes Jahr werden allein 250 Millionen neue Krankenfälle gemeldet. Dabei ist es theoretisch eigentlich inzwischen möglich, der Krankheit Herr zu werden. Es gibt wirksame Medikamente, die eine weitere Ausbreitung der Infektion stoppen können. Doch nun mussten Ärzte feststellen, dass viele Medikamente auf dem Markt schlicht und ergreifend gefälscht sind.

Die NIH, die Nationalen Gesundheitsinstitute, mit Sitz in den USA haben dies ermittelt. Man wertete Studien aus Afrika und aus Südostasien genauer aus und musste dabei feststellen, dass mindestens 20 Prozent der benutzen Mittel gefälscht und damit entweder komplett nutzlos oder zumindest nur gering wirksam waren. Vermutlich liegt der genaue Prozentsatz sogar noch deutlich höher. Eine Hochrechnung geht von 40 Prozent aus.

Anwendung fanden diese Fälschungen in mindestens 28 Ländern, darunter auch den Hochburgen der Malaria. So ist es natürlich fast unmöglich, die Krankheit unter Kontrolle zu bringen oder sogar auszurotten. Das Gegenteil könnte sogar der Fall sein, denn durch die falschen Mittel könnten die Erreger eventuell noch resistenter werden, was die Behandlung selbst mit den richtigen Medikamenten wesentlich schwerer macht.