Gefahr einer HIV-Therapie bei Schwangeren - Neugeborene können kranke Nebennieren bekommen

Medikament Lopinavir-Ritonavir schädlich für Ungeborene?

Von Cornelia Scherpe
11. Juli 2011

Ist eine Frau HIV-positiv, so kann sie bei einer Schwangerschaft auch das Ungeborene infizieren. Die Zahl dieser Föten-Infektionen ist zwar dank moderner Medizin seltener geworden, kommt aber noch immer vor. Viele Schwangere entscheiden sich daher dafür, eine HIV-Therapie zum Schutze des Kindes zu machen. Die Mediziner nennen diese Therapie "Postexpositionsprophylaxe" und bringen sie zum Einsatz, wenn im kindlichen Organismus der Virus nachgewiesen ist.

Lopinavir-Ritonavir schädlich für Fötus?

Das dafür eingesetzte antiretrovirale Medikament "Lopinavir-Ritonavir" gilt als sehr gut verträglich für das Kind. Es gibt jüngst jedoch Befürchtungen, dass die so behandelten Neugeborenen kranke Nebennieren bekommen können.

Der Verdacht entstand durch zwei neugeborene Babys in Frankreich, die beide nach der Behandlung schwache Nebennieren bekamen. Ob das Medikament oder andere Umstände daran schuld sind, soll genau abgeklärt werden. Alles deutet aber auf "Lopinavir-Ritonavir" als Ursache hin.

Gesundheitliche Folgen

Eine erste Studie zeigte, dass sieben von 50 behandelten Kindern erhöhte Blutwerte des 17-Hydroxy-Progesteron aufwiesen. Dabei handelt es sich um einen Kortisonbaustein. In zu hohen Maße kommt dies nur vor, wenn eine Störung die Nieren schwächt.

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