Gefangen im falschen Körper: Gehirnstrukturen bei Transsexualität anders ausgeprägt

Die Geschlechtshormone beeinflussen die Entwicklung des Nervensystems und die Geschlechtsidentität

Von Nicole Freialdenhoven
9. Januar 2015

Bei den meisten Menschen stimmt das körperliche Geschlecht mit dem eigenen Geschlechtsempfinden überein. Viele fühlen sich jedoch im falschen Körper gefangen.

Sie sind äußerlich Mann und fühlen sich als Frau oder umgekehrt. Die Wissenschaft spricht dann von Transidentität oder Transsexualität. Betroffene lassen dann häufig eine Operation vornehmen um ihren Körper dem jeweiligen Geschlechtsempfinden anzupassen.

Vergleich der Gehirnstrukturen

Wissenschaftler der Med-Uni Wien haben nun die Gehirnstrukturen von Transgenderpersonen mit Hilfe der diffusionsgewichteten Magnetresonanz-Tomografie untersucht und mit der eindeutig männlicher und weiblicher Kontrollpersonen verglichen.

Dabei stellten sie signifikante Unterschiede in der Mikrostruktur fest. Auch konnte ein Zusammenhang zwischen den Netzstrukturen des Gehirns und dem Testosteronspiegel im Blut festgestellt werden.

Hormone und Geschlechtsidentität

Die Forscher schließen daraus, dass die Geschlechtshormone die Entwicklung des Nervensystems beeinflussen und so die Strukturen der Mikronetzwerke im Gehirn festlegen, die später die Geschlechtsidentität beeinflussen.