Gegrillte Insekten - Laos wirbt mit spezieller Küche

Laos geht mit gutem Beispiel voran und ernährt seine Bevölkerung trotz Armut mit Insekten

Von Matthias Bossaller
17. Juni 2011

Insekten wie Käfer oder Heuschrecken sind Teil der asiatischen Küche. Manche Länder wie das bettelarme Laos sind darauf angewiesen, im Kampf gegen die Unterernährung progressive Wege zu gehen. Dazu gehört es auch, lebenswichtige Proteine anstatt von Kühen von Insekten zu erhalten.

Serge Verniau vertritt Laos bei der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO). In seinem Land leiden fast 40 Prozent der Kinder unter fünf Jahren an Mangelernährung. Um der an Nährstoffen arme Ernährung vitamin- und proteinreiche Kost zur Seite zu stehen, gehören gegrillte oder gebratene Insekten zum Teil der dortigen Küche.

Insekten als Lebensgrundlage

Über die Zucht von Würmern, Käfern oder Ameisen gibt es jedoch zu wenige Kenntnisse. Wissenschaftler versuchen sich nun daran, Mehlwürmern, Rüsselkäfern und bestimmten Ameisenarten zu züchten. Ein Problem stellt das Hühnerfutter dar, weil es auf Dauer zu teuer ist.

Eine Lösung könnten Gemüse oder Abfallreste sein. Einige Menschen in Laos verdienen sich mit einer Insektenzucht ein wenig Geld nebenher. Ein Kilogramm lebender Insekten bringt etwa fünf Euro ein. Abnehmer sind Restaurants und Märkte. Die Züchter verkaufen das Getier aber auch direkt an die Einwohner von Dörfern oder Städten.

Die Zucht ist einfach und umweltfreundlich. Verniau hofft, dass sich das Vorgehen von Laos auch im Rest der Welt durchsetzt. Denn eins ist für ihn klar: Nur mit Kühen könne der gesamte Planet nicht mit ausreichend Proteinen versorgt werden.