Gehäufte Krebsfälle in Göttingen: Grüne fordern Aufklärung

Von Nicole Freialdenhoven
29. November 2012

Nachdem es in der näheren Umgebung eines Lackierbetriebs in Groß Schneen bei Göttingen zu einer Häufung von Krebserkrankungen gekommen ist, stehen die Aufsichtsbehörden der Stadt am Pranger. Die Grünen im niedersächischen Landtag fordern eine rückhaltslose Aufklärung darüber, wie es der Firma möglich war, bis 1999 krebserregende Stoffe nicht wie vorgeschrieben in geschlossenen Räumen zu verarbeiten. Es sei nicht nachvollziehbar, dass dies den staatlichen Kontrollstellen jahrelang nicht aufgefallen sei, sagte der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel in Hannover.

In den letzten 15 Jahren erkrankten in Groß Schneen mehr als 50 Menschen an Krebs, die in der näheren Umgebung der betroffenen Schilderlackierei gelebt hatten. Da es bislang kein zentrales Krebsregister in Niedersachsen gab, fiel die Häufung der Krebserkrankungen dem Gesundheitsamt Göttingen erst spät auf. Auch dies kritisierte der Grüne und forderte ein neues Krebsregister, in dem alle Krebserkankungen des Landes erfasst werden müssen. So könnten örtliche Häufungen viel früher erkannt und die möglichen Ursachen schneller bekämpft werden.