Geheimes Drogendepot durch totes Kaninchen aufgeflogen

Von Andreas Krämer
19. September 2011

Im Juli 2010 war bei einem Kaninchenhalter aus dem Unterallgäuer Egg ein Tier verendet und wollte es im nur wenige Gehminuten entfernten Wald seiner letzten Ehre erweisen. Er fand eine Stelle, wo er das Kaninchen begraben wollte und entdeckte dort eine Kühlbox. Die Kühlbox war unter Ästen versteckt und eingegraben. Der Kaninchenhalter öffnete den Deckel und erblickte mit Substanzen gefüllte Plastiktüten. Er vermutete Drogen aber informierte erst drei Wochen später den Bürgermeister, welcher hauptberuflich bei der Polizei arbeitete.

Die Kriminalpolizei fand knapp sieben Kilogramm Haschisch, mehr als 2000 Ecstasy-Pillen und rund 300 Amphetamin-Pillen in der Kühlbox. Auf der Box wurden Fingerabdrücke gefunden und führten zu zwei Drogendealern. Der Haupttäter war ein 43 Jahre alter Litauer, der nun für 5,5 Jahre ins Gefängnis wandert und sein Komplize, ein 32 Jahre alter Russlanddeutscher verschwindet für 21 Monate hinter Gitter. Das Memminger Landgericht hatte die beiden vorbestraften Männer vergangene Woche verurteilt.