Geheimtipp Cadiz: Wo Andalusien den Einheimischen überlassen ist

Von Nicole Freialdenhoven
13. Juli 2012

Bei den meisten Andalusien-Besuchern stehen Orte wie Granada, Cordoba und Jerez de la Frontera ganz oben auf der Wunschliste. Das Städtchen Cádiz dagegen wird von den meisten links liegen gelassen - völlig zu Unrecht, denn Cádiz besitzt nicht nur eine sehenswerte Altstadt, sondern als einzige andalusische Stadt auch einen eigenen Strand.

"La Caleta" wird dieser genannt, an dem sich auch das malerische Kastell San Sebastián aus dem 16. Jahrhundert befindet: Einheimische Jungs springen von seinen Mauern gerne in das erfrischende Nass des Atlantiks. Am anderen Ende des sichelförmigen Strandes wacht das Castillo de Santa Catalina über die Hafeneinfahrt von Cádiz, wo früher die mit Gold beladenen Galeonen aus Südamerika ankamen. Mit den Verteidigungsanlagen wurden berühmte Freibeuter wie Sir Francis Drake auf Abstand gehalten, der dem spanischen König einst angeblich den Bart angesengt habe.

Die Pracht der großen Epoche Spaniens, in der unermessliche Reichtümer aus den neuen Kolonien in Südamerika herangeschleppt wurden, spielt sich auch in den schönen historischen Stadtpalästen der reichen Kaufleute wieder, die mit Aussichtstürmchen, sogenannten Miradores, gespickt sind und heute die Straßen der Altstadt säumen. Wo früher nach den Schiffen aus Südamerika Ausschau gehalten wurde, können Touristen heute mit etwas Glück Finnwale und Orcas sehen, die an Cádiz vorbei durch die Straße von Gibraltar ziehen.