Gehirnerschütterungen sollen neu bewertet werden

Von Cornelia Scherpe
26. April 2012

Jeder hat sich wohl schon einmal mit dem Kopf irgendwo gestoßen. Bei leichten Unfällen hat man nur einen kurzen Schmerz und nicht mal eine Beule. Ist der Zusammenprall heftiger, kann ein kleines Horn und auch anhaltende Kopfschmerzen die Folge sein. In der Regel geht man damit aber noch nicht zum Arzt. Erst bei richtig heftigen Zusammenstößen, die zur Bewusstlosigkeit, Schwindel, Erbrechen oder offenen Wunden führen, wird meist der Arzt dazu gerufen oder aufgesucht.

Dieser muss den Schaden dann einschätzen und eventuell eine Therapie verordnen. Bisher werden dabei kleine Verletzungen und leichte Gehirnerschütterungen als harmlos erachtet. Forscher sind jedoch aktuell der Meinung, dass die Skala bei der Bewertung überarbeitet werden sollte.

Auch schon leichte Verletzungen der Nervenzellen können sich auf den gesamten Körper auswirken und oft ist das kurz nach dem Unfall noch nicht ersichtlich. Wochen später kann es zu Konzentrationsschwierigkeiten oder zu plötzlichen Schwindelattacken kommen. Manche Menschen schlafen plötzlich schlecht oder sind auffallend oft gereizt. Dies nennt man das "Postkonkussions-Syndrom" und 15 Prozent der Menschen nach einem Kopfunfall leiden daran. Offenbar sind auch leichte Schäden manchmal ernst.

Moderne Untersuchungsmethoden wie CT und MRT sollten daher vermehrt zum Einsatz kommen, damit auch kleine Nervenschäden frühzeitig erkannt werden.