Genetik der Leukämie: neue Erkenntnisse für die Behandlung

Forscher haben bezüglich der genetischen Grundlage der chronisch lymphatischen Leukämie neue Erkenntnisse erzielt

Von Cornelia Scherpe
2. November 2015

Menschen mit einer chronisch lymphatischen Leukämie (kurz CLL) können dank der modernen Medizin bereits auf verschiedene Therapien zurückgreifen. Welche bei wem am besten wirkt, kann man bisher allerdings vorab nur schwer prognostizieren.

Um Leukämie-Patienten in Zukunft noch besser zu helfen, wird daher weiterhin an der genetischen Grundlage der chronisch lymphatischen Leukämie geforscht. Nun gibt es neue Erkenntnisse, die für die Behandlung relevant sind.

Macht das frühe Erkennen der Mutationen eine Aussage über den weiteren Krankheitsverlauf möglich?

Die Studie beschäftigte sich mit den verschiedenen Mutationen, die bei der CLL häufig auftreten. Dabei stand die Frage im Raum, ob das frühe Erkennen der jeweiligen Mutationen eine Aussage über den weiteren Krankheitsverlauf möglich macht. Man untersuchte 538 Menschen, die an der Leukämieform erkrankt waren und analysierte die DNS der Krebszellen mittels der vergleichsweise jungen Methode WES ("Whole Exome Sequencing").

Die Forscher fanden zum einen verschiedene Mutationen, die spontan auftreten. Sie wurden aber auch auf Mutationen aufmerksam, die unter bestimmten Therapieansätzen häufig vorkommen. Von elf gefunden Mutationsmustern waren

  • acht besonders häufig und
  • drei sehr selten.

Etablierte Therapien besser auf individuellen Krankheitsverlauf anpassen

Die neu gewonnen Erkenntnisse will man nun nutzen, um die etablierten Therapien besser auf den individuellen Krankheitsverlauf anzupassen. Verändert sich der Krebs bei einem Patient unter der einen Behandlung, kann man zeitnah reagieren und die Methodik wechseln.