Genetiker können aus Reiskörnern menschliches Bluteiweiß gewinnen

Mithilfe genetisch veränderter Reispflanzen kann in Zukunft das wichtige Serumalbumin künstlich hergestellt werden

Von Cornelia Scherpe
3. November 2011

Forschern ist es gelungen, aus Reiskörnern mittels der Gentechnik menschliches Bluteiweiß zu gewinnen. Das Serumalbumin, kurz HSA, kommt im menschlichen Blut vor und konnte bisher nicht künstlich hergestellt werden.

HSA-Gewinnung aus Reiskörnern könnte Knappheit vorbeugen

Es ist aber sehr wichtig, um verschiedene Medikamente herzustellen. Gut 500 Tonnen benötigt die Medizin jedes Jahr. Auch in diversen Impfstoffen wird HSA benutzt. Daher ist das Blutspenden so wichtig für die Mediziner, doch leider besteht fast immer ein Mangel.

In naher Zukunft könnte es mit HSA-Knappheit nie mehr Probleme geben, denn das Eiweiß kann aus einfachen Reiskörnern gewonnen werden. Reispflanzen wurden dafür genetisch so verändert, dass im Erbgut der Pflanzen ein Befehl zur Bildung von HSA festgeschrieben ist.

Keine Unterschiede zu dem im menschlichen Blut enthaltenen HSA

Beim Wachstum und bei der Entwicklung der Samen befindet sich dann das eigentlich menschliche Protein in den Reiskörnern. Versuche mit dem Eiweiß zeigten, dass es absolut keine Unterschiede zu dem HSA im menschlichen Blut gibt.

Die Methode ist laut der Wissenschaftler nicht nur günstig, sondern auch sehr sicher. Versuche mit Tieren zeigten, dass diese auf Impfstoffe gleich reagierten, egal ob sie mit Spenderblut oder mit den Reiskörnern hergestellt wurden.