Neun Prozent der Einwohner der Karibikinsel Puerto Rico stammen von den Ureinwohnern ab

Bei der genetischen Analyse der Einwohner erkennt man drei Völkergruppen und Strömungen des Sklavenhandels

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
27. Oktober 2011

Auf der Karibikinsel Puerto Rico, die zu Amerika gehört, lebten - als die Spanier nach Amerika kamen - die "Tainos". Aber durch die vielen Kriege, Krankheiten und Hungersnöten sind diese Ureinwohner innerhalb von hundert Jahren ausgerottet worden - wie man glaubte. Doch jetzt konnte durch eine Sequenzierung des Genoms nachgewiesen werden, dass einige heutige Einwohner der Insel dieses Erbgut in sich tragen.

Drei Völkergruppen

Seit dem Jahr 2008 wird das sogenannte "1000-Genome-Projekt" durchgeführt, wobei das Erbgut der Menschen aus allen Erdteilen untersucht wird, um die historischen Migrationsbewegungen festzustellen. So waren nicht nur die Spanier nach ihrer Landung im Jahr 1493 auf der Karibikinsel, sondern später wurden auch viele Sklaven aus Afrika zuerst dorthin verschleppt. So zeigt eine Analyse des Erbguts der heutigen Bewohner der Karibikinsel, dass diese aus drei Völkergruppen bestehen, einmal sind

  1. 77 Prozent von europäischer Abstammung,
  2. 13 Prozent kommen aus Afrika und
  3. 9 Prozent tragen das Erbgut der Ureinwohner, den "Tainos", in sich.

Strömungen des Sklavenhandels

Bei der näheren Analyse der aus Afrika stammenden Einwohner erkennt man auch den Wandel des damaligen Sklavenhandels. So wurden anfangs meistens die Einwohner aus den Küstenländern Afrikas - wie beispielsweise den Senegal - verschleppt und erst später, weil der Nachschub erschöpft war, drangen die Sklavenjäger auch in das Landesinnere vor.

So wollen die Wissenschaftler den heutigen Afroamerikanern sogar mitteilen können, aus welchem afrikanischem Land sie stammen und wie sie anschließend nach Amerika gelangt sind.