Genetische Veranlagung verhindert Schweißgeruch - dennoch benutzen diese Menschen gern Deo

Aus soziokulturellen Gründen, greifen selbst Menschen mit geruchlosem Schweiß zum Deodorant

Von Cornelia Scherpe
24. Januar 2013

Wer in einer stressigen Situation ist oder sich gerade beim Sport mit einem intensiven Training verausgabt, schwitzt am ganzen Körper. So versucht der Organismus sich zu akklimatisieren, damit das Blut nicht zu heiß wird. Gerade unter den Achseln fängt man dabei auch schnell an, unangenehm zu riechen.

Schweiß ohne Geruchsstoffe

Der Geruch entsteht, wenn der Schweiß wieder von Bakterien abgebaut wird. Daher greifen Menschen auch jeden Tag zum Deodorant. Doch Forscher haben herausgefunden, dass es Menschen gibt, die zwar auch schwitzen, dabei jedoch keinen unangenehmen Geruch absondern.

Dies geht auf eine genetische Veranlagung zurück, die ihren Schweiß geruchlos werden lässt. Eine bestimmte Variante des Gens "ABCC11" führt dazu, dass der Abbau zwar stattfindet, sich jedoch keine Geruchsstoffe bilden können.

Verzicht auf Deo eher selten

Einer Studie zufolge sind sich viele dieser "Betroffenen" auch jener Tatsache bewusst. Interessanterweise hält das 95 Prozent nicht davon ab, dennoch regelmäßig ein Deo zu benutzen. Insgesamt wurden 6.5000 Frauen aus Großbritannien befragt.

Bei allen war durch genetische Tests nach dem geruchlosen Schweiß gesucht worden und 117 von ihnen besaßen ihn tatsächlich. Diesen umgerechneten zwei Prozent stellte man die Frage nach dem Deo-Gebrauch. Nur fünf Prozent von ihnen gaben an, auf Deo zu verzichten.

Deo für die gesellschaftliche Norm

Die Forscher erklären das mit sozialen Zwängen. Sie glauben, dass die Selbstwahrnehmung der Frauen für sie selbst nicht so wichtig sei, wie die gesellschaftliche Norm, ein Deo zu benutzen. Das regelmäßige Einsprühen hat demnach in erster Linie einen soziokulturellen Grund.

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