Genmutation verstärkt Schizophrenie - Betroffene erkranken früher

Von Nicole Freialdenhoven
12. März 2013

Menschen, die eine spezielle Mutation des Gens MIR137 besitzen, erkranken drei Jahre früher an Schizophrenie als andere Patienten. Dadurch kann sich das Krankheitsbild gravierend verstärken. Dies erkannten Forscher des Centre for Addiction and Mental Health im kanadischen Toronto, das die Daten von insgesamt 510 Patienten untersuchten. Bei den Trägern des mutierten Gens kam die Krankheit schon mit durchschnittlich 20,8 Jahren zum Ausbruch, bei anderen erst mit 23,4 Jahren.

Dies ist vor allem deswegen signifikant, weil junge Menschen genau in diesem Alter ins Berufsleben eintreten oder ihr Studium absolvieren. Wird ihre Entwicklung in diesem Alter durch den Ausbruch der Schizophrenie gestört, hat es Folgen für ihren gesamten Lebenslauf. Die Forscher wollen nun einen neuen Test für diese Genmutation entwickeln, so dass der Krankheitsverlauf besser vorausgesagt und therapiert werden kann.

Die Genmutation verändert zudem die Struktur des Gehirns nachhaltig. So fanden die Forscher bei MRT-Scans einen verkleinerten Hippocampus und vergrößerte Seitenventrikel. Die Nervenfasern des Gehirns, die verschiedene Bereiche miteinander verknüpfen, zeigten Schäden auf. Dadurch kommt es zu einem schwereren Krankheitsbild als bei anderen. Etwa die Hälfte der Schizophrenie-Betroffenen besitzt die ungünstige Genmutation.