Geowissenschaften - Mit dem Brummen der Erde in das Innere blicken

Von Ingo Krüger
28. November 2012

Die Erde verhält sich nicht still. Sie brummt, und zwar in extrem tiefen Frequenzen. Hörbar ist das Geräusch für Menschen jedoch nicht, da es elf Oktaven zu tief ist. Auslöser sind jedoch nicht Erdbeben, sondern Wellenbewegungen der Meere. Je heftiger es stürmt, desto lauter ertönt das Brummen.

Breite Windfronten bringen das Wasser in Wallung. Wie bei einem Tsunami, nur erheblich schwächer, schwingt das Meer bis hinunter in die Tiefsee - es knetet den Grund durch. Der Boden vibriert wie eine besonders dicke Basssaite.

US-Wissenschaftler fanden jetzt heraus, dass die Schwingungen Erkenntnisse über den Aufbau der Erde liefern. Die Forscher nutzten die Wellen, um tief im Innern der Erde verborgene Gesteine aufzufinden. Die Schwingungen beleuchten quasi die Tiefe. So konnten die Wissenschaftler erkennen, dass die Zone zwischen dem oberen und dem unteren Erdmantel in einer Tiefe von rund 400 Kilometern beginnt und bei 650 Kilometern endet.