Geschlechtskrankheiten wie Syphilis breiten sich in Deutschland derzeit rasend aus

Von Laura Busch
24. Juli 2012

Experten zufolge breiten sich derzeit in Deutschland Geschlechtskrankheiten in hohem Maße aus. Die Tatsache, dass Neuinfektionen mit HIV sinken, verstellt den Blick darauf, dass Chlamydien oder Genitalherpes sowie sogar Tripper und Syphilis immer häufiger auftauchen.

Auf der ganzen Welt sollen rund 90 Millionen Menschen mit Chlamydien infiziert sein. Eine andere Studie deckt auf, dass in Berlin rund zehn Prozent der Jugendlichen infiziert sind. Das problematische daran: Unentdeckt können Chlamydien zu Erblindung und Unfruchtbarkeit führen. Die einzige Geschlechtskrankheit, die bei einer diagnostizierten Neuinfektion vom Arzt in ein Register eingetragen wird, ist die Syphilis. Von 2010 auf 2011 stieg die Rate hier um 22 Prozent auf 3700 Fälle.

Auch wenn das nach wenig klingt, scheint die Sorglosigkeit im Bezug auf Geschlechtskrankheiten in Deutschland wieder sehr stark zugenommen haben. Es sei nach wie vor ein weit verbreiteter Irrtum, dass sich vor allem Homosexuelle oder Prostituierte infizieren, warnt Sexualmediziner Brockmeyer.

Weiterhin sei es ein Irrtum, dass man bei Geschlechtsverkehr mit Kondom rundum geschützt sei. Tripper, Genitalherpes oder HP-Viren können sich auch bei Oralverkehr ausbreiten.