Gesundheitsfördernde Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln häufig nur leere Versprechen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
17. März 2014

Nach Angaben der Nationalen Verzehrsstudie nehmen Dreiviertel aller Deutschen ein Nahrungsergänzungsmittel ein, um bestehende Beschwerden zu lindern oder um sich gegen solche zu schützen.

Gesundheitsvorsorge durch Vitaminpillen und Co. ist hierzulande großes Thema. Doch wie sich immer wieder zeigt, fallen wir damit auf leere Versprechen rein und dies nicht zu knapp, denn das Angebot an verschiedenen Mitteln ist so groß, dass sich mittlerweile die kuriosesten Wirkungsweisen auf den Verpackungen lesen lassen, um den Verbraucher davon zu überzeugen.

Vitaminpräparate bringen gesunden Menschen nichts

Zu den beliebtesten Vitaminpräparaten gehören unter anderem Vitamin C und E. Diese sollen beispielsweise zu einer Verbesserung der Sehfähigkeit beitragen, sodass besonders viele Brillenträger zu den Pillen greifen. Wissenschaftlich bewiesen werden konnte dies jedoch nicht. Generell weisen Ernährungsmediziner darauf hin, dass die zusätzliche Einnahme von Vitaminen lediglich denjenigen helfen kann, die an einem Mangel leiden - gesunde Menschen profitieren davon somit nicht. Doch auch bei einem Vitaminmangel ist es besser und effektiver, auf entsprechende Nahrungsmittel zu setzen, statt die besagten Präparate zu kaufen.

Auch sehr weit verbreitet ist die Annahme, Ginkgo könne dabei helfen, den Alterungsprozess des Gehirns zu verlangsamen. Auch hierzu wurden zahlreiche Studien durchgeführt, auch hier waren die Ergebnisse ernüchternd. Ausreichend Bewegung sowie eine gesunde Ernährungsweise sind in diesem Fall die bessere Wahl, um gegen den frühzeitigen geistigen Abbau anzugehen. Zu den weiteren Vitaminen und Stoffen, deren Wirkung lediglich in der Werbung zu finden ist, zählen Vitamin D für eine gesunde Immunabwehr, Betacarotin, sowie Fischölkapseln. Letztere können sich besonders für Schwangere negativ auswirken, da die Schwangerschaft durch die Einnahme verlängert werden kann und dadurch somit unter Umständen eine künstliche Einleitung der Geburt nötig wird.

Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA prüft seit einigen Jahren die gesundheitsfördernde Wirkung verschiedener Lebensmittel. Auch wenn es sich dabei nicht um Kapseln und Co. handelt, ziehen Experten eine Parallele. Das Ergebnis macht das Versagen von vielen Nahrungsergänzungsmitteln deutlich: lediglich 251 von 3.000 geprüften Anträgen haben den Test bestanden.