Geteilte Erlebnisse sind intensiver - im Guten wie im Schlechten

Das Wissen um gemeinsame Erfahrung verstärkt unser eigenes Empfinden

Von Dörte Rösler
14. Oktober 2014

Süße Schokolade schmeckt noch besser, wenn man sie mit jemandem teilt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Psychologen der Universität Yale. Geteilte Erfahrungen wirken aber auch im negativen Sinne intensiver: bittere Schokolade schmeckt in Gesellschaft noch unangenehmer.

Freudvolle Erlebnisse lassen sich durch die Anwesenheit von Freunden also mit zusätzlichem Glanz versehen. Wer etwas Leidvolles durchstehen muss, sollte sich aber überlegen, ob er einen Freund dabei haben möchte. Die Qual könnte sich vergrößern.

Unterschied zwischen gemeinsamen Erfahrungen mit und ohne Austausch?

Allerdings nennen die Forscher für ihre Thesen eine Einschränkung: In der Studie konnten die Probanden sich nicht über das gemeinsam Erlebte austauschen. Sie teilten nur den Eindruck von süßerer und bitterer Schokolade - ohne über ihr Erlebnis zu kommunizieren.

Allein das Wissen, dass der andere die gleiche Erfahrung macht, verstärkte das eigene Empfinden. Ob geteiltes Leid eventuell doch halbes Leid ist, wenn man sich darüber austauscht, bleibt deshalb ungewiss.