Geteilte Tabletten: Schwankungen bei der Dosierung

Von Christine Krusberski
19. August 2014

Nicht alle Patienten nehmen bei Beschwerden gleich eine ganze Tablette ein. Inzwischen wird jede vierte Tablette halbiert oder sogar geviertelt.

Ein neue Studie hat sich jetzt mit der Tablettenteilung befasst. Das Ergebnis hat die Forscher beunruhigt, denn Schwankungen bei der Dosierung sind an der Tagesordnung - eine exakte Teilung ist nicht immer möglich.

Höhere Abweichungen beim Vierteln

Die Apothekerstiftung Westfalen-Lippe hat eine Studie zum Thema Tablettenteilung in Auftrag gegeben. Dabei fiel auf, dass bei der Einnahme von ganzen Tabletten weniger Dosierungsschwankungen auftreten als bei geteilten.

Die höchsten Abweichungen wurden beim Vierteln festgestellt, beim Halbieren waren die Schwankungsbreiten im Hinblick auf die Dosierung deutlich geringer. Will man Tabletten, Kapseln oder Dragees sauber vierteln, bleibt häufig nur ein bröseliger Rest. In diesem Fall ist ein präzise Dosierung eher Glück.

Teilen kann Wirkung einschränken

Viele Tabletten können bedenkenlos geteilt werden, doch bei einigen Arzneiformen kann es zu einer eingeschränkten Wirkung kommen. Manche Tabletten oder Kapseln sind mit einer Schutzschicht überzogen und wirken zeitverzögert. Durch Teilung kann diese Ummantelung zerstört werden und der Arzneistoff verliert an Wirksamkeit.

Tabletten werden aus wichtigen Gründen mit Bruchkerben zum Teilen versehen. Patienten können Medikamente in Tablettenform auch trotz Schluckbeschwerden leicht einnehmen, zudem soll die Teilung eine individuelle Dosierung ermöglichen und zu guter Letzt profitieren auch die Krankenkassen durch Kosteneinsparungen.