Gewalt gegen studentische Demonstranten in Brasilien

Von Melanie Ruch
4. Juli 2013

Studenten, die den Entschluss fassen ein Auslandssemester in Brasilien zu studieren, freuen sich auf Sonne, Strand, Meer und rhythmische Samba-Klänge.

Tatsächlich wird das Studium in Brasilien allen Klischees gerecht. Im Gegensatz zu deutschen Universitäten geht es an brasilianischen Unis noch deutlich entspannter zu. Während Erstsemester in Deutschland fast ausnahmslos damit beschäftigt sind, Einführungsveranstaltungen zu besuchen und sich am Campus zurechtzufinden, steht in Brasilien erst einmal das Feiern im Vordergrund.

Veranstaltungen fallen nicht nur für die Erstsemester sondern auch für die älteren Studenten flach. Die Ausbildung der Studenten kommt aber dennoch nicht zu kurz. Auch wenn die Dozenten in Brasilien nahezu ausnahmslos mit ihren Vornamen angesprochen werden und kein Dozent im Anzug anzutreffen ist, wird in den Seminarräumen und Hörsälen ordentlich gepaukt.

Doch die Ruhe und Gelassenheit trügt, denn auch gewaltsame Übergriffe stehen bei den Studenten an der Tagesordnung. Wer als Student in Brasilien noch nicht Opfer von Gewalt oder Überfällen wurde, zählt definitiv zu einer Minderheit. Selbst auf eigentlich friedlichen Demonstrationen können sich die Studenten nicht sicher fühlen.

Derzeit gehen viele Studenten in Brasilien für niedrigere Kosten im Nahverkehr und ein besseres Bildungssystem auf die Straßen. Nachdem die brasilianische Militärpolizei zunächst nur gewaltsam gegen Randalierer vorging, werden allmählich aber auch immer mehr friedliche Demonstranten Opfer der Polizeigewalt.