Gewaltige Lawinen auf Saturnmond rutschen bis zu 80 Kilometer weit

Von Ingo Krüger
2. August 2012

Ungewöhnliche Entdeckung auf dem Saturnmond Iapetus: Forscher haben mithilfe hochauflösender Fotos der Raumsonde Cassini auf der Oberfläche des eisbedeckten Trabanten einige riesige Eislawinen entdeckt. Diese Rutschungen sind mehr als 80 Kilometer weit. Auf ihre Abbruchhöhe bezogen rutschen sie 20- bis 30-mal so weit, wie die Höhe, von der sie abstürzten.

Gewöhnlich legen Eisrutsche höchstens die doppelte Entfernung ihrer Abbruchhöhe zurück. Sie sind damit die größten und zahlreichsten Lawinen, die je auf einem eisbedeckten Himmelskörper gefunden wurden. Auf Iapetus, so die Wissenschaftler, müsse daher eine extrem geringe Reibung vorherrschen.

In Relation zur Größe des Mondes herrschen auf dem Saturnmond die extremsten Höhenunterschiede in unserem Sonnensystem. Manche Krater sind bis zu zehn Kilometer tief, einige Berge ragen bis zu zwanzig Kilometer in die Höhe. Die Temperaturen liegen auf dem Saturnmond zwischen minus 140 und minus 170 Grad Celsius.