Glücklichsein bewahrt das Gedächtnis - Dopamin hilft gegen Vergesslichkeit

Von Cornelia Scherpe
9. November 2012

Dopamin wird gern auch als Glückshormon bezeichnet, denn wir schütten es in großen Mengen aus, wenn uns eine Sache einfach nur glücklich macht. Dopamin ist allerdings nicht nur ein Glücksbote, es bringt das Gehirn auch noch anderweitig in Wallungen.

Bereits bekannt ist es, dass es nötig ist, damit Nervenzellen und Muskeln miteinander kommunizieren können. Daher kommt es auch zu Parkinson, wenn ein Mensch einen chronischen Dopaminmangel aufweist. Doch das Hormon kann noch viel mehr.

Neuesten Erkenntnissen zufolge sorgt es auch dafür, dass unser Gedächtnis intakt bleibt. Dieser Gedanke hat vor allen Dingen Mediziner aufhorchen lassen, die sich mit Alzheimer beschäftigen. Könnte man Dopamin gegen Alzheimer nutzen?

Denkbar wäre dies, wie eine aktuelle Studie zeigt. Dabei wurden Senioren im Alter zwischen 65 und 75 Jahren gebeten, einen Gedächtnistest zu machen. Einigen der Probanden gab man vorher das Mittel "Levodopa", bei dem es sich um eine Vorstufe von Dopamin handelt.

Dieses wird vom Blut aufgenommen und zum Gehirn transportiert. Vor Ort wird es in Dopamin umgewandelt und wirkt daher auch wie der natürliche Botenstoff.

Die übrigen Teilnehmer erhielten lediglich ein Placebo. Wer mit dem Glückshormon überschwemmt war, dessen Gedächtnis war auffallend besser. Zwei Stunden nach dem erstmaligen Sehen von Gebäudebildern waren beide Gruppen beim Wiedererkennen noch gleich gut, doch nach sechs Stunden lag die Dopamin-Gruppe deutlich vorn. Sie erkannte 20 Prozent mehr Bilder wieder.

Da der Test das Merken von Dingen über einen längeren Zeitraum erhoben hat, kann man aussagen, dass Dopamin das sogenannte episodische Gedächtnis (das Langzeitgedächtntis) auf Trab hält.