GoalControl oder Hawk-Eye - Torlinientechnik im Fussball im Vergleich

Von Ingo Krüger
31. Oktober 2013

Seit dem Phantomtor von Stefan Kießling beim Bundesligaspiel zwischen 1899 Hoffenheim und Bayer Leverkusen (1:2) streiten sich Deutschlands Fußball-Fans über die Einführung der Torlinientechnik. Verschiedene Modelle stehen zur Auswahl, um die Schiedsrichter bei ihrer Entscheidung, ob der Ball hinter der Torlinie war oder nicht, zu unterstützen.

Elektronische oder visuelle Überwachung

Vier Überwachungssysteme hat der Fußball-Weltverband FIFA eine Lizenz erteilt, darunter sind mit Cairos und Goalref zwei Verfahren, die Magnetfelder nutzen. Sie werden hervorgerufen durch elektrische Kabel im Boden oder Antennen hinter den Torstangen. Ein Chip im Ball sendet dann Signale an die Armbanduhr des Schiedsrichters, um die genaue Position des runden Leders anzuzeigen.

Hawk-Eye und Goalcontrol setzen dagegen auf die Überwachung des Balles durch diverse Kameras, die in den Stadien angebracht werden. Dabei fügt ein Zentralcomputer die Bilder zusammen und kann so einschätzen, ob der Ball die Linie überquert hat oder nicht.

FIFA bevorzugt System aus NRW

Die FIFA setzt auf das GoalControl-System eines Unternehmens aus dem nordrhein-westfälischen Würselen. Es kam beim Confed-Cup 2013 zum Einsatz und soll zudem auch bei der WM im kommenden Jahr verwendet werden. Die englische Premier League vertraut seit dieser Saison auf das Hawk-Eye, das auch bei Tennis-Turnieren genutzt wird.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) lehnt dagegen bislang jegliche Torlinientechnik ab. Die Fehlertoleranzgrenze war dem Verband mit drei Zentimetern zu hoch. Jetzt hat die FIFA den Wert halbiert. Ob der DFB nun einlenkt, ist noch nicht zu erwarten. Das Phantomtor des Stefan Kießling wäre mit moderner Technik jedoch als Fehlschuss ins Toraus entlarvt worden.