Grippe mit Todesfolgen: Ungeimpfte Pflegekräfte erhöhen das Sterberisiko in Pflegeheimen

Von Nicole Freialdenhoven
30. September 2014

Alle Jahre wieder rufen Experten zur Grippeimpfung auf, doch noch immer liegen die Impfquoten in Deutschland sehr niedrig. Eine neue Studie des Centers for Disease Control in Atlanta dürfte diesbezüglich nun für weiteren Diskussionsstoff sorgen.

Die Forscher stellten fest, dass in Pflegeheimen mit gegen Grippe geimpftem Personal die Sterberate um 22 Prozent niedriger lag als in Pflegeheimen, wo das Personal nicht oder nur schlecht gegen Grippe geimpft war. Dazu kamen eine 42 Prozent niedrigere Quote an typischen grippe-ähnlichen Erkrankungen in der Winterzeit.

Impfung auch ohne aussagekräftige Ergebnisse sinnvoll

Die Forscher gaben zwar zu, dass ihre Meta-Analyse unterschiedlicher Studien nur zu moderater Evidenz führte, doch zumindest ließe sich daraus ableiten, dass Grippeimpfungen für Pflegepersonal sinnvoll seien und sogar Leben retten könnten. Außerdem trage eine hohe Durchimpfungsrate dazu dabei, auch Ungeimpfte vor einer Influenza zu schützen.

In Deutschland ist derzeit nur etwa jeder Vierte in medizinischen Berufen gegen die Grippe geimpft. Bei einer Umfrage unter 563 Personen gab rund die Hälfte an, die Schutzwirkung der Impfung anzuzweifeln - und ein Drittel des Personals wusste nicht einmal, dass für ihre Berufsgruppe eine besondere Impfempfehlung gilt.